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Begriffe und generelle BIM Konzepte

Mit Building Information Modeling vertraut zu werden bedeutet, sich mit einer Vielzahl neuer Begriffe vertraut zu machen. Das kann anfangs ziemlich frustrierend sein, ein einfaches Grundverständnis reicht aber meist schon aus, um das Gesamtbild verstehen zu können. Diese Videoserie soll wichtige BIM-Konzepte in einfacher Sprache erklären.

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Was ist openBIM?

31. Januar 2018
Sich mit Building Information Modeling vertraut zu machen bedeutet auch mit einer Reihe von neuen Begriffen zurechtzukommen. Das kann manchmal ziemlich frustrierend sein. Versteht man aber einige grundlegenden Begrifflichkeiten, so ergibt sich bald ein klares Bild. Diese Videoserie wird einfache Erklärungen zu einigen wichtigen Grundbegriffen in Bezug auf openBIM liefern. Starten wir am Anfang: Was ist openBIM? openBIM bedeutet, mit offenen Standards zu arbeiten. Was sind dann aber offene Standards? Lassen Sie mich das Erstellen eines Berichts als Beispiel nutzen. Um einen Bericht auf Ihrem Computer zu schreiben, benötigen Sie eine Textverarbeitungssoftware. Sagen wir mal, Microsoft Word. Sobald der Bericht abgeschlossen ist, möchten Sie diesen wahrscheinlich mit Ihrem Kunden oder der Öffentlichkeit teilen. Normalerweise versenden Sie Ihre Berichte aber nicht als originale Word-Datei, sondern veröffentlichen ein entsprechendes PDF. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: Wenn Sie eine originale Word-Datei versenden, kann jeder Änderungen an Ihrem Dokument vornehmen und dies ohne Ihr wissen. Zudem ist Word ein ersteller Format, das heisst der Empfänger muss ebenfalls ein Word oder eine kompatible Software besitzen, um die Datei überhaupt lesen zu können. Wenn Sie aber eine PDF-Datei ausgeben, kann das Dokument ohne zusätzliche Software einfach mit einem kostenlosen PDF-Viewer gelesen werden. PDF ist ein offener Standard und zudem ein leichteres und einfacher zu handhabendes Format. Der Vorteil ist aber, dass der Empfänger die PDF-Datei nicht bearbeiten kann. Jeder kann das Dokument lesen, nach Wörtern durchsuchen, Kommentare oder Markierungen hinzufügen, aber sie können den Originaltext nicht verändern. Dieser PDF-Workflow ist vergleichbar mit openBIM. In BIM beginnen wir mit der Erstellung eines Modells mit einer kommerziellen Modellierungssoftware. Hier arbeiten wir immer in einem nativen Format. Irgendwann wollen wir unsere Modelle mit dem Projektteam teilen. Wenn wir das native Modell ausgeben, muss die andere Seite die gleiche oder zumindest eine kompatible Software haben, um die Datei überhaupt lesen zu können. Sie können dann aber auch ohne unser Wissen Änderungen vornehmen. Wenn wir das Modell jedoch in einem offenen Austauschformat wie IFC veröffentlichen, sind die Modelldaten frei sichtbar, messbar und nutzbar, aber geschützt, da niemand den ursprünglichen Inhalt bearbeiten kann. Zusammenfassend kann man folgendes sagen: Modelldaten werden immer in einem nativen Umfeld erstellt, wobei eine kommerzielle Software verwendet wird. Dieser Teil des Prozesses nennt man natives BIM. Wenn wir dann einen Datenaustausch mit einem offenen Standard wie IFC machen, haben wir einen openBIM-Prozess initiiert. Wie wir in den folgenden Videos sehen werden, gehen openBIM-Standards weit über das IFC hinaus und in vielen Teilen der Welt werden sie zum Standard für BIM-Projekten.

Arbeiten mit IFC und Model View Definitions

31. Januar 2018
Eine der großen Ängste um BIM ist, dass es einen Kontrollverlust gibt. Wie können wir alle an einem einzigen Modell arbeiten? Wie kontrollieren wir, wer was und wann verändert? Diese Ängste beruhen meistens auf Missverständnissen. Bei BIM geht es um eine strukturierte Arbeitsweise. Wir werfen unsere traditionellen Prozesse nicht aus dem Fenster, sondern bauen auf ihnen auf. Insbesondere openBIM-Standards geben uns einen soliden Rahmen für Kommunikation und Zusammenarbeit. Grösstenteils werden traditionelle Rollen und Verantwortlichkeiten gestärkt. Im openBIM-Workflow gibt es kein einzelnes zentrales Modell. Jeder Projektteilnehmer hat sein eigenes Modell. Diese Modelle werden dann zu einem vereinbarten Zeitintervall ausgetauscht. Genau gleich, wie wir bisher Pläne ausgetauscht haben. Wir können den BIM-Prozess also in zwei Bereiche unterteilen: Einerseits haben wir die native modellierungsumgebung, in der Modelle erstellt und bearbeitet werden. Dies ist der private Bereich jedes Gewerks. Weiter haben wir eine kollaborative Umgebung, in der IFC Kopien dieser Modelle betrachtet und koordiniert werden. Mit dieser konstellation kann niemand auf den Modellinhalt eines anderen Gewerkes zugreifen oder diesen ändern. Es gibt klare Kommunikationslinien. Änderungsanträge werden dokumentiert und nachverfolgt. Der openBIM-Workflow löst viele Bedenken hinsichtlich der rechtlichen und vertraglichen Probleme von BIM. Im speziellen zum Besitz von Daten und Rechenschaftspflicht. Ein gutes Beispiel dafür sind die sogenannten Model View Definition oder MVD Standards. Ein MVD ist im Wesentlichen eine gefilterte Ansicht des IFC. Es erlaubt Benutzern, bestimmte Inhalte aus den Modellen zu exportieren, um eine bestimmte Verwendung zu erfüllen. Wenn zum Beispiel ein Architekt sein Modell für die Energieanalyse liefern muss, macht er keinen Datenexport des gesamten Modells. Er wählt den vordefinierten IFC-Export mit der Bezeichnung Energy Analysis MVD. Dies exportiert nur die benötigten Informationen wie Gebäudehülle, Räume und u-Werte. Ähnlich funktioniert dies bei der Kostenschätzung sowie für die Statischen berechnungen. Die Model View Definitions sind starke Werkzeuge im openBIM-Workflow. Es zwingt zu strukturierter Arbeitsweise und schafft Klarheit beim Austausch von Projektinformationen.

5 BIM Begriffe in 2 Minuten: BIM, openBIM, IFC, LOD, LOI

10. Dezember 2017
1 BIM BIM, building information modelling bedeutet, dass digitale Modelle die Planung, Ausführung und den Betrieb eines Gebäudes unterstützen. 2 openBIM openBIM beschreibt eine Methode für die Verwendung von offenen Standards. Diese unterstützen die Kommunikation zwischen Projektteams, welche verschiedene Softwaretools verwenden. Als Beispiel für die Übergabe eines Modells aus Autodesk Revit nach Allplan. 3 IFC IFC ist eine Austauschschnittstelle, welche im Zentrum von openBIM steht. Wenn ein Architekt z.B. sein Modell teilen möchte, muss er einen entsprechenden IFC Export aus seiner Modellierungssoftware machen und diesen Export dann an seinen Fachplaner weiterreichen. 4 LOD – Level of Detail oder Development Level of Detail oder Development beschreibt den geometrischen Detaillierungsgrad eines BIM Objektes in den verschiedenen Phasen. Es ist eine BIM Konvention, welche die 2D Zeichnungsmassstäbe ersetzt. Statt von 1:100- 1:10, sprechen wir nun von LOD100-LOD500. 5 LOI – Level of Information Der Level of Information, kurz LOI, beschreibt den Informationsinhalt eines BIM Objekts zu einem entsprechenden Zeitpunkt im Projekt. Der LOI entspricht den Attributen eines Bauteils, z.B. die Dimensionen, die Materialisierung, die Dämmung und vielleicht die Kosten einer Wand.

Was ist BIM? Building Information Modeling erklärt

10. Dezember 2017
Wir wissen das BIM eine digitale Arbeitsweise für Planung, Bau und Betrieb ist. Was unterscheidet es aber wirklich von 2D oder sogar 3D? 2D Planung im CAD ist eigentlich nichts anderes wie zeichnen auf einem Zeichenbrett. Wir können Elemente vielleicht schneller löschen oder Gleiches mehrmals kopieren, die Prozesse sind aber die gleichen. 3D ist eine räumliche Darstellung des Geplanten. Aber auch mit einem Modell sind die Prozesse nach wie vor klassisch wie früher. Mit BIM sprechen wir vor allem von individuellen Bauteilelementen, die nicht nur 3D dargestellt werden, sondern auch mit sämtlichen Informationen versehen sind. Z.B. auf welchem Geschoss sich das Element befindet, in welchem Raum, welche Materialisierung es besitzt und wieviel es kostet. Aus einem BIM Modell werden alle Pläne, Schnitte und Bauteillisten generiert. Sie sind alle nur eine Ansicht auf das Modell. Eine Änderung in der Ansicht z.B. ist sogleich in allen anderen Darstellungen aktualisiert. Dies unterstützt das Änderungsmanagement enorm und ist bereits der erste und einfachste Mehrwert mit BIM. Weiterhin kann man die BIM Modelle durchsuchen und filtern, so dass man sich bestimmte Information für einen bestimmten Zweck anzeigen lassen kann. Ein Beispiel könnte sein, sich alle tragenden Wände anzeigen zu lassen oder einfach darzustellen, was sich vom letzten Planungsstand zum aktuellen verändert hat. BIM ermöglicht auch die Analyse und Simulation von Modellinformationen. Zum Beispiel für Statikberechnungen, Energiesimulationen oder Licht- und Schattenstudien. All diese Möglichkeiten steigern die Effizienz und helfen uns Varianten besser und schneller zu beurteilen. BIM ersetzt somit nicht die Kompetenz eines Fachmanns, sondern nimmt einem Fleissarbeit ab. Dies gibt uns mehr Zeit die optimale Entscheidung treffen zu können.
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