18. November 2018
In der Schweiz steigt die Nachfrage nach BIM stetig an und gleichzeitig stellen sich neue Herausforderungen. Die internationale Organisation für openBIM-Standards, buildingSMART, hat ein Weiterbildungsprogramm entwickelt, um bestehende und angehende Fachkräfte auf diese Umstände vorzubereiten. (Quelle: Mark Baldwin in Haustech, 7.2018) Building Information Modeling (BIM) gilt weltweit als Best-Practice für digitale Arbeitsweisen in der Baubranche. Trotzdem gibt es noch viel Verwirrung und Inkonsistenz bei der Definition von Schlüsselbegriffen, Konzepten und Prozessen. In der Schweiz bestehen bereits einige wichtige Referenzen, an denen sich Verantwortliche orientieren können. Besonders hervorzuheben sind das SIA Merkblatt 2051, die SIA Dokumentationen D0270 und D0271 sowie Merkblätter und Anleitungsdokumente von KBOB, Bauen digital Schweiz und anderen Verbänden. Diese Informationen bilden ein starkes Fundament, auf dem sich die Industrie entwickeln kann. Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede in der Kompetenz der Branchenprofis bei der Leitung und Durchführung von BIM-Projekten. Um diese Lücke zu schliessen, braucht die Schweizer Bauindustrie eine durchgängige Methode zur Ausbildung und Evaluierung der Fachkompetenzen im Bereich BIM. Dies birgt eine doppelte Aufgabenstellung: Zunächst muss für die Vermittlung und das richtige Verständnis von Standardbegriffen und Prinzipien gesorgt werden. Danach gilt es sicherzustellen, dass diese in Projekten kompetent angewandt und umgesetzt werden können. BIM-Ausbildung in der Schweiz In der Schweiz gibt es mittlerweile ein recht umfangreiches Ausbildungsangebot im Bereich BIM. Dieses reicht von Einführungsseminaren, Kurzkursen und Softwareschulungen bis hin zu einem Weiterbildungsprogramm an Universitäten und Fachhochschulen. Jedes dieser Angebote hat einen anderen Fokus und richtet sich zum Teil an bestimmte Zielgruppen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass alle Beteiligten die Grundprinzipien einheitlich vermitteln und standardisieren. Das ist die Aufgabe des Professional-Certification-Programms von buildingSMART. Bei buildingSMART handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, die führend in der Entwicklung von openBIM-Standards ist . Dabei sind wir bestrebt, Klarheit und Konsens bei der Definition und Anwendung der entsprechenden Prinzipien zu schaffen. Das im September 2017 international gestartete Professional-Certification-Programm wird inzwischen in 11 Ländern umgesetzt. Seit Januar 2018 arbeitet ein Schweizer Komitee an der Lokalisierung des Programms in der Schweiz, das im Rahmen des BIM-Kongresses am 8. November 2018 offiziell der Schweizer Bauwirtschaft vorgestellt wird. Richard Petrie, CEO von BuildingSmart International, ist davon überzeugt, dass das Programm einen grossen Einfluss auf die gesamte Branche haben wird: „Es wird ein stabiler Bezugspunkt für Fachleute im Bereich der Gebäudeinformationsmodellierung sein“ sagt er. „Darüber hinaus unterstützt es die Arbeitgeber bei der Rekrutierung von BIM-Fachkräften und schafft Transparenz für Projektentwickler bei der Vermittlung von BIM-kompetenten Beratungs- und Vertragsunternehmen.“ buildingSMART bietet keine Schulungen an, sondern hat einen Standard für die BIM-Grundausbildung entwickelt. Auf dieser Basis können Kurse entwickelt, Schulungsanbieter akkreditiert und Teilnehmer bewertet und zertifiziert werden. Der Wert dieses Programms für die Schweizer Bauwirtschaft ist beträchtlich: Festlegung eines standardisierten (und international anerkannten) Satzes von Definitionen der BIM-Begriffe und -Prozesse Festlegung einer Mindestschwelle für BIM-Kenntnisse für Branchenexperten Bereitstellung von Ressourcen für Ausbildungseinrichtungen und Bewerber Bereitstellung eines Verzeichnisses der akkreditierten Ausbildungseinrichtungen (zugunsten der Antragsteller) Bereitstellung eines Verzeichnisses qualifizierter Personen (zugunsten der Arbeitgeber) Erstellung von Profilen (Branding) für akkreditierte Organisationen und qualifizierte Personen Lernen in zwei Phasen Die Entwicklung